Tipps

Tipps zur Besaitung

Es ist nicht möglich, eine einheitliche Empfehlung für eine ideale Bespannungshärte abzugeben, weil diese von der persönlichen Empfindsamkeit des Spielers abhängig ist: der eine Spieler mag eben lieber eine eher „weiche“ Besaitung, der andere mag diese eher in Richtung „hart“
Generell gilt aber: je größer die Schlägerfläche, desto höher müssen die Zugspannungen für die Längs- und Quersaiten sein, um eine vergleichbare Flächenhärte der fertigen Besaitung zu erzielen. Die Flächenhärte kann mit verschiedenen Messmethoden und zugehörigen Messgeräten ermittelt werden. Wir geben sowohl den gängigen DT-Messwert (Dynamic Tension) , als auch den Messwert des Babolat Racquet Diacnostic Centers -kurz RDC- an. Die Flächenhärte ist das, was der Spieler bei seinem Schlag subjektiv empfindet: „angenehm“, „weich“, „hart“, „kontrolliert“ ……..

Bei der Flächenhärte spielen -außer den Zugspannungen für die Längs- und Quersaiten- auch zusätzliche  Einflussfaktoren, wie Besaitungsmuster, Rahmenhärte (Ra), Saitenmaterial und Saitendurchmesser eine erhebliche Rolle.

Der erfahrene und vor allem seriöse Besaitungsservice wird hier, unter Berücksichtigung der vorgenannten Faktoren, mit Dir die beste Option ermitteln und bestimmen – was den eigentlichen Kundendienst ausmacht. In jedem Fall solltest du dir folgende Informationen vom Besaitungsservice geben lassen:

a) die Saitenmarke und dessen Durchmesser. Um die Qualität und Preiswürdigkeit einschätzen zu können. Für Folgebesaitungen -sollte die Besaitung gefallen- sollte man diese Info zur Hand haben.

b) die Zugspannungen für die Längs- und Quersaiten. Damit -wiederum bei Gefallen- reproduzierbare Informationen zu haben. Sollte ein professioneller Besaitungsservice besaitet haben, wird er auch noch den DT Werte für die Flächenhärte nennen.

Erfahrungsgemäß ist eine Flächenhärte von etwa DT 35 / RDC 60 sehr angenehm zu spielen. Bei diesem Wert hat man weder eine „Hängematte“, noch ein Brettgefühl und es wird ein guter Kompromiss zwischen Kontrolle, bzw. Präzision und Armschonung erzielt.

Wenn noch keine Vergleichswerte vorliegen, wie z.B. bei einem neuen Racket, so empfiehlt es sich in der Regel, zunächst unsere Spannungsempfehlung, oder den unteren Wert der Herstellerempfehlung (steht auf den meisten Rackets im Schlägerherz aufgedruckt) zu verwenden und sich bei zukünftigen Besaitungen an den persönlich besten Wert der Flächenhärte heranzutasten.

Beispiel: bei einem 100in²/645cm² Midsize-Racket mit einem 16×19 Saitenbild ergibt die Besaitung mit einer 1,25mm Polyestersaite von 23,0/23,0kg eine Flächenhärte von etwa DT 35 / RDC 60.

Saiten und ihre Eigenschaften

Die beste Versicherung gegen einen Tennisarm ist, neben einer guten Tennistechnik, eine frische Besaitung mit einer hochwertigen Saite.

Die Qualität einer Saite – d.h. in erster Linie Spannungsstabilität und Armschonung – steigt in der Regel mit dem Saitenpreis.

Bei der Saitenwahl sollte die Saite auch zum Racket passen.

Das soll heißen, dass z.B. Komfortrackets, die eher Freizeitspieler-orientiert sind, nicht mit einer preisgünstigen armunfreundlichen Polyestersaite zu besaiten. Die Rahmen der Komfortrackets sind relativ hart, damit noch ungeübte Spieler:innen in die Lage versetzt werden, den Ball mühelos zu beschleunigen. Passend zum harten Rahmen sollte dann zwingend eine armfreundliche Saite besaitet werden. Das sind Multifilament- oder Darmsaiten. Diese Saiten haben -neben der Armschonung- auch noch den großen Vorteil, den Ball besser zu beschleunigen und sind wesentlich spannungsstabiler.

Polyestersaite
Einfache monofilamente Saite, die sehr haltbar ist und ein sehr gutes Preis,- Leistungsverhältnis hat. Im Gegensatz zu Multifilament- und Darmsaiten lässt aber die Spannung wesentlich schneller nach. Empfohlen für Spieler mit hohem Saitenverschleiß, die daher zwangsläufig öfter besaiten lassen. Heißt: Die Saite reißt durch harte Schläge, bevor eine dauerhafte Materialermüdung einsetzt.

Nylonsaite / Synthetic Gut
Preisgünstige, monofile (einfaserige) Saite mit Nylonkern und verschiedenartigen widerstandsfähigen Ummantelungen. Guter Kompromiss zwischen Polyester- und Multifilamentsaite und empfohlen für preisbewußte Vielspieler.

Multifilamentsaite
Viele dünne Einzelfasern (Microfilamente) werden zu einer sehr elastischen Saite verdrillt, die den Eigenschaften einer Darmsaite sehr nahe kommt. Die Saite ist im Gegensatz zu Polyester- und Nylonsaiten wesentlich höherwertiger, aber aufgrund ihrer Konstruktion weniger haltbar bei überwiegendem Topspin-Spiel.

Sehr armschonend und spannungsstabil. Daher empfehlen wir Multifilamentsaiten auch ganz besonders für Jugend- und Freizeitspieler. 

Naturdarmsaite
Auch heute noch das Nonplusultra der Tennissaiten.

Besondere Eigenschaften sind hohe Spannungsstabilität und Elastizität und damit sehr armschonend.
Empfohlen für Spieler, mit klassischer Technik, die vor allem mit Schwung und weniger mit Kraft spielen. Optimale Armschonung, allerdings bei höherem Preis.

Hybridbesaitung
Die perfekte Kombination zwischen Power und Kontrolle.

Die Saitentypen können zu einer Hybridbesaitung gemixt werden. Dabei kann man jeweils für die Längs- und Quersaite die Saitenkombination einsetzen, die die gewünschte Spieleigenschaft (Kontrolle, Haltbarkeit, Drall, Touch, Armschonung) am optimalsten erreicht.

Die Polyestersaite übernimmt hierbei den Part der Kontrolle, die Darm,- oder Multifilamentsaite den Part der Power und Armschonung.

Generell gilt: und entsprechend umgekehrt:
höhere Bespannungshärte niedrigere Bespannungshärte
= mehr Kontrolle = weniger Kontrolle
= weniger Power = mehr Power
= weniger Touch = mehr Touch
= weniger Armschonung = mehr Armschonung